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Bach in Jakobi – Hartmut Schill – Sonaten und Partiten

Sei Solo a Violino senza Basso accompagnato“ BWV 1001-1006

Räume machen den Wandel von Veränderung und Stetigkeit deutlich. Die Frequenz als Klang, als Farbe, als Form, als Atem werden fühlbar im veränderten Moment als Zeit. Erspürbares Wissen mit rekonstruierten Anhaltspunkten voriger Jahrhunderte, noch lebenden Zeitzeugen, überlieferten Schulen und festgehaltenen Zeugnissen zeigen Zwischenstände. Im Jetzt beginnt Zukünftiges obgleich schon im nächsten Moment Vergangenheit. Schwebende Ewigkeit scheint hörbar in den zum Jahresende 2007 von Hartmut Schill in der Jakobikirche Chemnitz aufgenommenen Sonaten und Partiten von J. S. Bach.

Die Jakobikirche ist in Chemnitz das einzige erhaltenes Sakralgebäude intra muros (innerhalb der Stadtmauern) und entstand bereits mit der Stadtgründung nach 1170 als schlichte romanische Kirche. Ihre heutige Prägung erhielt zwischen 1350 und 1365  als dreischiffige Stadtkirche in spätgotischem Stil mit einem später hinzugefügtem repräsentativen Hallenumgangschor, einem prächtigen Sterngewölbe und einem kunstvollen Wandfries, der auf böhmische Einflüsse zurückgeht (1405 bis 1412). Weitere Umbauten der Außenhülle belegen die Zuwendung der Chemnitzer Bürgerschaft und deren Zeitgeschmack. Beim Bombenangriff auf Chemnitz am 5. März 1945 wurde die Jakobikirche schwer zerstört. Danach begann ein jahrzehntelanger, oft unterbrochener Wiederaufbau.  Er sollte bis 2012, zum 600jährigen Jubiläum der Errichtung des gotischen Bauwerkes, abgeschlossen werden.

Als „Urenkelschüler“ Joseph Joachims beeinflußten den in Leipzig geborenen Konzertmeister Hartmut Schill mehrere Berührungspunkte zu Bachs Solosonaten und –partiten. Er schreibt darüber in einem der CD beigelegten Text und hebt darin die Besonderheit des puristischen Aufnahmeverfahrens in der adäquat idealen Raumakustik der Kirche hervor, die den absoluten Verzicht auf sonst übliche tontechnische Filterungen oder Zumischungen ermöglicht.

„Dank der wunderbaren Resonanz dieser Musik in und mit der Jakobikirche ist es möglich, den Geigenklang so einzufangen, wie er unmittelbar im Raum entsteht …“

Aufnahme, Schnitt und Mastering: Horst Springer
Fotos: Wolfgang Schmidt, Ronald Bartel und Franz Wagner-Streuber

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