Improvisationen zu den Skulpturen von Anthony Cragg
Eine der sehr frühen Editionen war die Kombination von musikalischen Improvisationen und unseren Erfahrungen, diese aus Impulsen von künstlerischen Darstellungen, Abbildungen, Räumen und Skultpturen zu kreieren. Farbklang – Klangraum war einer unserer Projekttitel und aus den vielfältigen Berührungen und der eigenen Begeisterung und der unserer Partner und Freude schrieb Ingrid Mössinger als noch junge Direktorin der Kunstsammlungen Chemnitz 2001 folgende Widmung.
Zum Geleit
Die Sächsische Mozart-Gesellschaft Chemnitz wurde 1991 gegründet. Eines ihrer Hauptanliegen ist die Förderung zeitgenössischer Musik. Mit der wichtigsten Aufführungsort waren von Anfang an die Kunstsammlungen Chemnitz, die ebenfalls zeitgenössische Kunst ausführlich zu Wort kommen lassen. Daraus entwickelte sich ein schöner Dialog zwischen Musik und bildender Kunst. Das Aufeinandertreffen und die Auswahl beider Medien wirkte anfangs eher zufällig. Nach und nach jedoch fühlten sich die Musiker von den ausgestellten Werken der bildenden Kunst inspiriert. Zuletzt zeigten vor allem die Skulpturen von Anthony Cragg große Wirkung. In der Folge schufen Petr Krupa und Mathis Stendike musikalische Improvisation zu dem Skulpturen von Anthony Cragg. Die Dynamik und der Formen- und Materialreichtum Anthony Craggs evozieren geradezu musikalische Interpretationen. Sowohl der raumgreifende Gestus der Skulpturen wie ihre Wirkung im Raum, erinnern an außerirdische Bewegungsabläufe, wie man sie sonst nur von Bildern aus dem Weltraum kennt. Die unvergleichlichen Skulpturen von Anthony Cragg und die im Taum schwebenden Töne der Musiker verdichten sich daher zu einem schönen sphärischen Gesamtklang.
Anthony Cragg orientiert sich bevorzugt am unendlichen Formenreichtum anorganischer, nicht beseelter Natur. Menschliche Bezüge stellen sich lediglich in der Erinnerung an von Menschen geschaffenen Formen wie Gefäßen her. Dadurch öffnet sich ein Zeitraum, der außerhalb menschlicher Erinnerung leigt und in eine unerreichbare Zukunft reicht. Die Bewegungsbögen zwischen den Skulpturen ereignen sich in so riesigen Dimensionen, dass sie trotz ihrer Binnendynamik eine klassische Ruhe ausstrahlen. Auf der Erde gibt es dafür nur eine vergleichbare materielle Erscheinung: Den Ozean mit seinen endlos anrollenden uns abschwellenden, scheinbar gleichen aber niemals sich wiederholenden Wellen.
Ingrid Mössinger
Das klingt und sit sehr spannend und wir laden Sie ein, sich dieser Editon zu widmen und in Inspiration und Improvisation zu versenken.