Auris Subtilis | Das CD-Label aus Sachsen für Klassik und mehr

Wie lieblich schallt – Sächsisches Hornquartett

Alte und romantische Volkslieder werden vom Sächsischen Hornquartett auf innige und auch auf schmetternde Weise geblasen. Frank Höhnerbach liest die meisten der Liedtexte vorab und bringt den Wert der Worte mit besonderer Eindringlichkeit nahe. Zu hören sind „Innsbruck, ich muß dich lassen“, „Ännchen von Tharau“, „An der Saale hellem Strande“, „Der Mond ist aufgegangen“, „Kein Feuer, keine Kohle“, „Heidenröslein“, „Wer hat dich, du schöner Wald“, „Wie lieblich schallt“ und weitere. Die Musiker erzählen mit ihren Hörnern eine ganz persönliche Geschichte sächsischer Kammermusik- und Freundschaftstradition.

Nach dem „Musikalischen Adventskalender“ ist die vorliegende CD ein weiterer Versuch, dem Hörer mit Text und musikalischem Gestus etwas mitzuteilen und so aus Erlebtem Teilhabe zu ermöglichen.
Die 2009 editierte Einspielung finden Sie in unserem Shop hier.

Seit ich im Frühjahr 1983 das erste Mal mit meinen hornblasenden Kollegen in ihren heimischen Gärten in das Feiern von Natur, Freundschaft und Kollegialität eintrat, begleiten mich die mir damals geläufigen Weisen auf eine neue und lebendig gehaltene Art.

Die Hornisten Wolfgang Schüler und Gerhard Kilényi und der Oboist Gernot Schöne, von dem die meisten der hier eingespielten Lieder stammen, bearbeiteten, was auch immer nur in ihren Sinn kam: Alte Meister, böhmische Blasmusik, Tonfilmmelodie und Schlager, das alte und romantische Volksliedgut und viele Piecen aus der großen Orchesterliteratur zu acht und zur Acht, also für acht Hörner und gleichzeitig Liebgewonnenes würdigend. Das alles in eigener Freude und oft als Ständchen zu Geburtstagen der Freunde kaum, um auf Konzertpodien damit zu brillieren. Ich glaube, diese eher intime Auffassung der Bearbeitung ist den Liedern anzuhören. Lange führten wir die Tradition der Kollegen mit dem Sächsischen Hornquartett fort.

Gleichzeitig formen sich aus dem Wesen der Lieder meine persönlichen Lebens- und Erfahrungslinien. Ihren Ausgang haben sie in dem, was mir als Kind gesungen wurde und ich auch später selber sang.

Sie berühren aber auch die Denkmäler vom Wanderdichter Wilhelm Müller und dem Aufklärer Moses Mendelssohn im Dessauer Stadtpark. Sie streifen die Bauten von Friedrich Wilhelm Freiherr von Erdmannsdorf im Dessau-Wörlitzer Landschaftspark. Es klingen die aufmunternden Worte meines Lateinlehrers Waldemar Fietz am Basedowschen Philanthropinum nach, der uns Schülern die Werte des klassischen Humanismus mit seinen Sprachschätzen nahe brachte. Später die wunderbaren Begegnungen mit Hornstudenten aus aller Welt, die zum Internationalen Musikseminar in Weimar gekommen sind, um für sich selbst zu lernen und Gemeinschaft im großen Hornensemble zu erfahren. Und auch die Eindringlichkeit des altersweisen Ernst Gröschel, der mir mit Zauberworten an einem Hammerklavier von Anton Walther mit Mozarts Liedern vom Wesen des „Zeitalters der Empfindsamkeit“ sprach und spielte … alles, wie ich meine, aus der Fülle von Brentanos Wunderhorn kommend.

Schön, unter Gleichgesinnten zu weilen, zu wirken und die alten Fäden weiter zu spinnen.

Viel Freude und Innigkeit damit wünschend – Franz Wagner-Streuber


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